SCHERMBECK | Gute Zahlen für das vergangene Wirtschaftsjahr und ein optimistischer Blick in die Zukunft kennzeichneten jetzt die Redebeiträge der Volksbank-Vorstandsmitglieder Rainer Schwarz, Norbert Scholtholt und Stefan Korte während des Jahrespressegespräches der Volksbank Schermbeck.
Vor der Analyse der betriebswirtschaftlichen Entwicklung der Volksbank Schermbeck stellte sich Stefan Korte als neues Vorstandsmitglied vor. Seit Anfang des Jahres gehört der 37-jährige Banker dem Volksbank-Vorstand an. Wenn Rainer Schwarz Ende 2023 in den Ruhestand tritt, werden Norbert Scholtholt und Stefan Korte gemeinsam die Leitung der Volksbank übernehmen.
Korte wuchs in Haltern auf. Nach dem Abitur im Jahre 2003 begann er eine Ausbildung bei der Volksbank Haltern. Parallel zur verkürzten zweieinhalbjährigen Ausbildung im Betrieb studierte Stefan Korte an der Steinbeis-Hochschule in Berlin Bankmanagement. Als Master kehrte er zur Volksbank zurück, wo er zunächst im Servicezentrum arbeitete und anschließend im Kreditsektor. Im Jahre 2013 übernahm er die Leitung des Kreditsektors. Als Diplom-Bankbetriebswirt wurde Stefan Korte am 19. November 2013 Prokurist der Volksbank Haltern. Als diese Volksbank im Jahre 2019 mit der Volksbank Lüdinghausen-Olfen zur Volksbank Südmünsterland-Mitte eG zusammengelegt wurde, wurde Stefan Korte am 23. September 2019 Prokurist dieser Bank. Dort war er zuletzt Leiter für den Firmenkundenbereich.
„Ich weiß, dass eine Ortsbank, wie wir sie haben, unglaubliche Vorteile für die Gemeinde bietet“, versicherte Korte und freute sich sehr über seine Mitarbeit in einer Bank mit einem regionalen Alleinstellungsmerkmal: Schermbeck ist der einzige Ort im Kreis Wesel, dessen Volksbank nur den Namen der Standort-Kommune trägt. Die Volksbank Schermbeck beschäftigt 80 Mitarbeiter, bildet regelmäßig sieben bis neun Bankkaufleute aus, steuert rund 1,5 Millionen Euro zur Kommunalkasse bei und unterstützte im vergangenen Jahr mit insgesamt 70.000 Euro den Sport, die Kultur und soziale Anliegen in Schermbeck.
Die Bewertung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland übernahm Rainer Schwarz. Er verwies auf Branchen, in denen es – wie im Handwerk und im Baugewerbe – sehr gut läuft. Andererseits hätten Einzelhandel, Gastronomie, Freizeit- und Sporteinrichtungen deutliche Belastungen erfahren. Glücklicherweise habe die Bank bislang keine coronabedingten Insolvenzen feststellen können.
Rainer Schwarz bedauerte den gegenwärtigen Inflationsanstieg, der im Verein mit der Niedrigzinsentwicklung zu einer schleichenden Abwertung der Geldvermögen führe. „Da sehen wir keine Änderungen in der Zukunft“, prognostizierte Schwarz.
Norbert Scholtholt übernahm die Beschreibung der wirtschaftlichen Entwicklung der Volksbank im Jahre 2021. „Die Zahlen waren gut“, leitete er seinen Vortrag ein. 184 Investitionsvorhaben begleitete die Bank mit Krediten in Höhe von 87 Millionen Euro. 329 Immobilienprojekte mit einem Kreditvolumen von 79 Millionen Euro standen zum Jahresende in den Büchern der Volksbank. Insgesamt wurden 166 Millionen Euro neue, langfristige Kundenkredite herausgegeben – mehr als je zuvor. Hinter diesem Betrag stecken 513 Vorhaben von Unternehmen, von Häuslebauern, von Selbstständigen und von Existenzgründern. Im vergangenen Jahr hat die Volksbank ihr Eigenkapital erhöht. Durch die Erhöhung der maximal möglichen Beteiligung der 11.100 Mitglieder konnte das Eigenkapital um fünf Millionenn Euro ansteigen.
Auf der Einlagenseite sah es ähnlich gut aus. „Das Gesamtanlagevolumen“, so Scholtholt, „stieg von 578 um acht Prozent auf 624 Millionen Euro.“ Einen erheblichen Anteil an diesem Vermögenswachstum der 17.000 Kunden hätten die Anlagen in Wertpapieren ausgemacht. „Im Gesamtergebnis“, so Scholtholt, „verzeichnen wir ein Wachstum im Kundengeschäft von 11,5 Prozent und betreuen insgesamt 1,332 Milliarden Euro für unsere Kunden.“
Über bankinterne Maßnahmen und Entwicklungen informierte Rainer Schwarz. Das Gewinnsparen hat es ermöglicht, dass die Bank spendabel sein konnte. So konnten 110.000 Euro von vier Volksbaken gemeinsam an die Stadt Erftstadt überwiesen und mehr als 30.000 Euro für Kitas in Schermbeck und Gahlen zur Verfügung gestellt werden.
Mit dem Blick auf das Jahr 2022 verband Schwarz den Hinweis auf die bauliche Erweiterung der Volksbank. Im April soll die Grundsteinlegung stattfinden. Die Vertreterversammlung soll im Juni wieder als Präsenzversammlung stattfinden. Die Banker wollen ihre Beratungen im Bereich der Vermögensanlagen forcieren. In Zeiten der Niedrigzinsphase und der Inflation sei ein intensiver Beratungsbedarf erforderlich, heißt es. Spezialisten könnten auch auf innovative Anlageinstrumente als Beimischung verweisen, etwa auf Edelmetalle, Rohstoffe oder Kryptowährungen. „Dazu gehört“, so Schwarz, „auch die generationenübergreifende Entwicklung von Konzepten, die das Familienvermögen über Generationen erhalten und vermehren.“
Quelle: Rheinische Post Wesel vom 24.01.2022 Text Helmut Scheffler