Schermbeck. Nach einer umfassenden Darstellung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen des letzten Jahres konnten die Bankvorstände Stefan Korte und Norbert Scholtholt über ein gutes Jahresergebnis 2023 berichten. Die Mitgliedervertreter entschieden, dass eine attraktive Dividende i.H.v. 4% gezahlt werden soll und entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Eduard Kolkmann begrüßte die 111 anwesenden Mitgliedervertreter, die die 11.000 Mitglieder der Volksbank repräsentieren und die Interessen von rund 17.000 Kunden in der Region wahren. Er kündigte an, dass im nächsten Jahr die Vertreter der Bank neu gewählt werden. Wer sich für dieses Ehrenamt interessiert, solle sich gerne an die Kundenberater oder den Vorstand der Schermbecker Bank wenden.
Mit dem Begriff Stapelkrisen fasste Stefan Korte das wirtschaftliche Umfeld zusammen: der fortwährende Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der Krieg im Nahen Osten, hohe Inflationsraten und explodierende Energie- und Lebenshaltungskosten, der daraus resultierenden massiven Zinsanstieg, der Fachkräftemangel und eine ausufernde Bürokratie belaste Wirtschaft und Bürger: „Hier trifft es alle“, stellte Korte fest, „die Unternehmen, die Selbstständigen, die privaten Haushalte und natürlich auch uns, die Volksbank.“
Nach vier Krisenjahren seien die staatlichen Hilfsprogramme ausgelaufen, die Stimmung – insbesondere im Mittelstand – sei gedrückt, der Wirtschaft gehe die Luft aus. „Unser Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken BVR erwartet“, so Korte, „in der nächsten Zeit eine steigende Zahl von Unternehmensinsolvenzen.“ Aktuell bemerke die Volksbank in ihren Büchern die ersten Auswirkungen. Gleichzeitig stünden die nächsten Änderungen des Bankaufsichtsrechtes vor der Tür, die die Banken verpflichten, noch höhere Rücklagen für mögliche Kreditrisiken aufzubauen.
Norbert Scholtholt stellte die Ergebnisse der Schermbecker Genossenschaft vor. Das Wirtschaftsjahr 2023 bewertete Scholtholt als „ein insgesamt gutes Jahr in einer schwierigen Zeit.“ Das Gesamtkundenvolumen, also die Summe aller betreuten Geldanlagen, Wertpapiere und Kredite, stieg um 3,25 Prozent auf 1,482 Milliarden Euro. Das betreute Kundenvermögen sei um 5.1% gestiegen und erreichte eine Summe von 652,6 Mio. Euro. Scholtholt führte dieses überproportionale Wachstum auf zwei Faktoren zurück: Zum einem auf das Anlagengeschäft mit festen Zinsen. Die Sparer legten ihr Geld vermehrt in kurzfristigen Anlagen an. Insbesondere das variable VR Flex plus-Konto war mit 596 neuen Konten ein Erfolgsprodukt.„Aber auch das gehört zur Wahrheit: ein langfristiger Vermögenserhalt alleine nur mit klassischen Sparprodukten kann nicht erreicht werden! Hier macht es der Mix der Anlageformen. Für mich gehören Wertpapiere, Immobilien, Edelmetalle oder Investmentanlagen in eine erfolgreiche Vermögensstruktur“, warb Scholtholt für die qualifizierte Vermögensberatung der Schermbecker Volksbank.