RP H. Scheffler
SCHERMBECK | Zwei Jahre nach der ersten Bekanntgabe von Umbauplänen im Umfeld der Volksbank-Hauptgeschäftsstelle an der Mittelstraße ist [...] der geplante Erweiterungsbau vorgestellt worden. [...]
Die Vorstandsmitglieder Rainer Schwarz und Norbert Scholtholt schilderten eingangs, warum der Neubau nötig ist. Die Mitarbeiterzahl sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten um 52 Prozent auf 81 gestiegen, die Zahl der Kunden um 48 Prozent auf 17.734 und die Zahl der Mitglieder sogar um 61 Prozent auf 11.186. Die Bilanzsumme sei von 228 auf 535 Millionen Euro angestiegen.
Die Volksbank bietet bislang ihre Dienstleistungen im Ortskern an zwei Standorten an. Künftig soll es ein Standort sein. „So werden die Wege kürzer, die Abstimmungen verlaufen noch schneller“, so Scholtholt. Um Teile des Angebotes in der Weseler Straße zur Hauptgeschäftsstelle an der Mittelstraße zu holen, war die Erweiterung des vorhandenen Gebäudes an der Mittelstraße erforderlich. Dass sich die Planungen über einen relativ langen Zeitraum erstreckten, hing vor allem mit dem Nachweis der erforderlichen Stellplätze zusammen. Die Detailplanung des Bauvorhabens übernahm das Dorstener Architektenbüro funke + Funke, BKB Architekten brilo + klein-bösing sowie Zachert + Hinterberger Innenarchitekten.
„Unser Aufgabe bestand darin, die Erweiterung so zu gestalten, dass sie nicht zu auffällig ist“, betonte Architekt Johannes Brilo. Parallel zur Apothekerstege entsteht bis zur Landwehr inklusive des Bestandsgebäudes ein 35 Meter langer Baukörper, der optisch in mehrere Teile gegliedert wurde, um den Charakter von einzelnen Stadthäusern zu erwecken. Der jetzige Eingang an der Mittelstraße bleibt bestehen. Hinzu kommt – etwa gegenüber der Stadtmauer am nördlichen Rand des Parkplatzes in der Wallgrabenzone – ein zweiter Eingang, über den barrierefrei die einzelnen Etagen des dreigeschossigen Neubaus erreicht werden können.
Monika Heinrichs (funke + Funke) übernahm eine virtuelle Führung durch das Gebäude. Eine große Glasfassade im mittleren Stockwerk trägt optisch dazu bei, dass der lange Baukörper gegliedert wird und dadurch nicht so massiv erscheint. Feste Arbeitsplätze wird es dauerhaft nicht mehr geben. Neue Arbeitsformen wie das Job-Sharing, das Desk-Sharing, das Co-working und die immer bedeutsamer werdende Beratung per Videochat machen einen festen Tisch im Bankgebäude für jeden Mitarbeiter überflüssig.
Nach der Fertigstellung des Neubaus und dem Umzug der Abteilungen im jetzigen Zweitstandort am Rathaus bleibt nur noch die Volksbank Direkt (SB) am Zweitstandort. Die frei werdenden Räume werden an Dienstleister vermietet. Vermietet werden auch weiterhin die Wohnungen im Obergeschoss. Dadurch reduzieren sich die gesamten Investitionskosten in Höhe von rund vier Millionen Euro deutlich – und zwar, so Schwarz „auf einen sechsstelligen Betrag“.