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Zwei Goldmünzen werden in die Kamera gehalten. Der Hintergrund mit einer Frau ist unscharf.

Viel mehr als der edle Glanz im Portfolio

Gold als Wertanlage – zwischen Funktion und Emotion 

 

Portrait Petra Menting

Von Petra Menting

Leiterin Vetrieb - Dipl. Bankbetriebswirtin Management ADG

Stand 15.08.2025 

Gold ist der manifestierte Widerspruch der Finanzwelt: unproduktiv, aber begehrt; irrational, aber verlässlich; sicher, aber volatil. Gold ist Portfoliobaustein und Projektionsfläche zugleich. Klettert der Goldkurs so steil an wie in diesem Jahr, ist das ein klarer Indikator: Wir leben in unsicheren Zeiten. Denn Gold beruhigt, wenn Märkte nervös sind. Investoren diskutieren immer wieder die richtige Quote. Aber die müsste eigentlich für jede Anlegerin und jeden Anleger individuell ermittelt werden, denn Gold ist nicht einfach eine bewährte Anlage, es ist vor allem ein Gefühl. Zeit für eine nüchterne Einordnung zwischen Bauch und Benchmark.

Oft sind Finanzinstrumente genau das: Finanzinstrumente. Ein Sparbrief bringt eine sichere Rendite, mit einer Bundesanleihe borge ich dem Staat Geld und der mögliche Ertrag eines Zertifikates ist von der Wertentwicklung des Basiswertes abhängig. Das ist bei Gold anders. 

Es eröffnet eine ganze Welt: In einem Ehering besiegelt es eine bleibende Verbindung, in einem Zepter steht es für Macht und in Altarbildern erzählt es vom Reichtum der Kirche.

Schönheit, Tradition, Beständigkeit und Autonomie schwingen ständig mit. Im Gegensatz zu anderen emotionalen Wertanlagen wie Sammlerobjekten – Kunst, Oldtimer, Uhren – geht es beim Gold nicht um persönliche Geschmacksvorlieben. Gold ist universell akzeptiert und gilt unbestritten als wertvoll. Zumal sein Vorkommen endlich ist und es bisher niemandem gelang, das Edelmetall künstlich in nennenswertem Umfang herzustellen. Alles Gold der Welt stammt aus der Zeit, als unsere Erde entstanden ist. 

In unserem Kulturraum ist vor allem seine Beständigkeit wichtig: Mit 3.351 Tonnen besitzt Deutschland die zweitgrößte Goldreserve weltweit. Viele Anleger schätzen es, Gold haptisch besitzen zu können – besonders in der älteren Generation. Und doch findet sich derzeit in deutschen Portfolios weniger als von Experten empfohlen. 

Portfoliooptimierung mit dem Asset Gold 

Der Goldanteil in deutschen Anlegerportfolios liegt bei etwa drei Prozent, hat eine Studie der Reisebank ergeben.  In europäischen Portfolios liegt der Anteil mit 5,4 Prozent klar darüber.

Die befragten Deutschen gaben in der Reisebank-Befragung an, dass sie eigentlich einen Anteil von über vier Prozent sinnvoll fänden. Dem stellt die Studie einen idealen Portfoliobestand von 7,66 Prozent Goldbeimischung entgegen. Dieser wurde unabhängig von der Rendite-Risiko-Präferenz ermittelt und beruht auf einer Berechnung der optimalen Vermögensdiversifikation der vergangenen 30 Jahre. Neben dem Erwerb von physischem Gold kann in unterschiedliche Gold-Finanzprodukte investiert werden, zum Beispiel in Goldminenaktien oder Investmentfonds, die Gold zusammen mit anderen Edelmetallen und Rohstoffen enthalten, oder in ETCs – das sind börsengehandelte Rohstoffe (Exchange Traded Commodities).

 

Die Markowitz-Portfolio-Optimierung (Modern Portfolio Theory) berücksichtigt zusätzlich die Risikobereitschaft bei der Streuung im Portfolio. Zusammen mit weiteren Quellen betrachtet, führt das zu einer Beimischung von vier bis sechs Prozent für risikoaverse Anleger; für ein ausgewogenes Portfolio sind es nach diesen Empfehlungen sieben bis acht Prozent und für eine risikoaffine Strategie acht bis zwölf Prozent. Viele Einzelmeinungen liegen sogar noch deutlich darüber. Für uns in der Volksbank Schermbeck ist Gold ein Baustein im Finanzhaus. In einem diversifizierten Portfolio gehört Gold in die fünfte Säule, als sogenannte Alternative Anlage.

Ist Gold eine sichere Anlage in Zeiten hoher Inflation und mannigfaltiger Krisen?

„Gold ist eine langfristige Absicherung gegen Inflation, kurzfristig jedoch weniger verlässlich“, resümiert eine Studie des World Gold Council aus. Trotz kurzfristiger Volatilität wird es aber gerade in Zeiten vielfacher geopolitischer Schocks immer wieder ins Spiel gebracht. Besonders in Vertrauenskrisen tendiert Gold zur Stärke; jüngst sorgten unter anderem Zentralbankkäufe und Unsicherheiten für Rekordpreise – erstmals über 3.000 Euro für die Feinunze. Damit macht es seinem Ruf als sicherer Hafen in schwierigen Zeiten alle Ehre. Und dieser Ruf basiert auf den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte. Er kann aber nicht beliebig in die Zukunft verlängert werden. Deshalb sollte Gold als Teil einer vielschichtigen Anlagestrategie und stark diversifizierter Portfolios gedacht werden. 

Gold aus Sicht der Steueroptimierer

Physisches Gold hat im Gegensatz zu vielen anderen Kapitalanlagen bei der Steuererklärung einen großen Vorteil: Für Privatpersonen gilt, dass Anlagegold (Barren, Münzen, ETCs mit Auslieferungsanspruch) nach Ablauf von 12 Monaten Haltefrist steuerfrei veräußert werden kann (§ 23 EStG). Innerhalb der Spekulationsfrist sind Gewinne bis 1.000 € pro Jahr insgesamt steuerfrei (Freigrenze); darüber hinaus unterliegen sie dem persönlichen Steuersatz als sonstige Einkünfte – es wird keine Abgeltungsteuer erhoben. 

Fazit

Für vermögende Privatanleger ist Gold weder Allheilmittel noch Anachronismus, sondern ein funktionaler Baustein im Portfolio – allerdings oft mit einer viel größeren emotionalen Komponente. In der rationalen Waagschale liegen Argumente wie eine große Diversifikation, der Schutz vor Extremrisiken und Steuervorteile. In der emotionalen Waagschale sind es der psychologische Halt und Gefühle wie Kontrolle und Autonomie. Praktisch ergibt sich daraus die Empfehlung zur maßvollen, klar definierten Beimischung, die diszipliniert gehalten werden sollte. So bleibt das Edelmetall das, was es sein soll: ein kluger finanzplanerischer Schachzug zusammen mit einem richtig guten Gefühl.

Wenn Sie Interesse an einer Finanzberatung bei der Volksbank Schermbeck haben, melden Sie sich gerne. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail oder Ihren Anruf. 

Portraitfoto Petra Menting

Petra Menting


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