Nur Bares ist Wahres?
Zukunft des Bargelds – Auslaufmodell oder beliebtes Zahlungsmittel?
Was wir jetzt über Scheine, Münzen, Karten und den digitalen Euro wissen müssen
Nur Bares ist Wahres?
Leiter Servicebank
Manchmal sagt der Blick ins Portemonnaie mehr als tausend Studien. Eher Bargeld oder nicht? – Das ist hier die Frage. Immer häufiger stecken kaum noch Scheine in der Börse. Besonders bei jüngeren Menschen. Und es ist nur eine Art Notgroschen im Münzfach, falls am Parkschein-Automaten ein Zettel klebt: „Nur Bargeldzahlung möglich“. Allerdings gibt es auch eine große Gruppe, die weiterhin aufs Bargeld schwört. Im Folgenden klären wir, was bleibt, was kommt und wie sich das Bezahlen tatsächlich verändert.
Warum Bargeld in Deutschland ein Gefühlsthema ist
Der Schein in der Hand fühlt sich echt an, gibt Kontrolle und funktioniert auch ohne Akku, Netz oder Smartphone-Update. Bargeld ist mehr als ein Zahlungsmittel. Für viele Menschen steht es für Unabhängigkeit, Privatsphäre und Krisenfestigkeit. In der Geschichte haben Hyperinflation und Währungsreformen Spuren hinterlassen. Auch wenn diese Erfahrungen lange zurückliegen, wirken sie bis in die Gegenwart. Wer Bargeld im Haus hat, hat immer einen Plan B – ob beim Stromausfall, auf dem Wochenmarkt oder wenn die Technik streikt. Außerdem lässt sich mit Bargeld leicht ein Budget einhalten: Was im Umschlag ist, ist da – Punkt. Dieses Sicherheits- und Freiheitsgefühl erklärt, warum die Diskussion rund ums Bargeld oft emotional geführt wird. Vor allem für Menschen, die mit dem Glaubenssatz aufgewachsen sind: Nur Bares ist Wahres.
Im Alltag hat Bargeld also weiterhin seinen Platz – vor allem bei kleineren Beträgen, beim Trinkgeld oder dort, wo man sich persönlich kennt. Gleichzeitig haben Kartenzahlungen und das Geldsenden per App kräftig aufgeholt. Kurzum: Wir erleben keinen Entweder-oder-Trend, sondern mehr Wahlfreiheit.
Wurden vor rund zehn Jahren noch knapp 80 Prozent aller Bezahlvorgänge in bar getätigt , waren es im Jahr 2023 nur noch rund die Hälfte. Der Rückgang setzt sich fort. Betrachtet man den Umsatz, dominieren Karten und digitale Verfahren schon länger. Nur noch 26 Prozent des Umsatzes wurden laut Bundesbank 2023 bar über die Ladentheke gereicht. Viele haben sich mit bargeldlosem Zahlen arrangiert und entdeckt, wie komfortabel es ist.
Akzeptanz im Alltag
In weiten Teilen des Einzelhandels ist Bargeld nach wie vor willkommen. Gleichzeitig nehmen die „Kartenzahlung bevorzugt“-Hinweise zu. Denn es ist sicherer, kaum Bargeld in der Kasse zu haben. Und Händler müssen nicht mehr zählen und große Mengen an Scheinen und Münzen zur Bank bringen. Und außerdem ist das kontaktlose Bezahlen seit der Corona-Pandemie weithin akzeptiert. Staatliche Stellen sind aber verpflichtet, Bargeld anzunehmen – Ausnahmen gibt es nur in ganz engen Bahnen. Private Händler müssen grundsätzlich auch Bargeld annehmen, es sei denn, die Vertragspartner haben beiderseits vor Vertragsabschluss eine andere Zahlungsart vereinbart. Ein Schild „Nur Karte“ reicht da nicht.
Fragt man die Kundinnen und Kunden, erwarten viele die Wahl zwischen Bargeld, Karte und Smartphone.
Hartnäckige Mythen: Wird Bargeld bald abgeschafft?
Eine kurzfristige Abschaffung von Bargeld ist in Deutschland und im Euroraum nicht in Sicht. Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel. Um das zu verändern, bräuchte es breite politische Mehrheiten, Gesetzesänderungen und europäische Entscheidungen. Stattdessen betonen Zentralbanken und Politik regelmäßig, dass Bargeld weiterhin verfügbar bleiben soll.
Und doch halten sich Verschwörungstheorien. Man liest bisweilen, Bargeld solle verschwinden, um Menschen kontrollieren zu können. Das ist ein Spiel mit Ängsten. Zwar hinterlassen digitale Zahlungen Spuren, aber Datenschutzrecht, Bankgeheimnis und technische Rahmenbedingungen setzen enge Grenzen. Und doch nehmen wir die Sorge ernst, dass Menschen das Gefühl haben, überwacht zu werden, dass sie Angst vor Systemausfällen haben und die Furcht, im Alter digital abgehängt zu werden.
Der Blick ins Ausland zeigt: Es gibt Länder, in denen sehr selten bar gezahlt wird (etwa in Skandinavien), und selbst dort existiert Bargeld weiter. Auch wenn es im Alltag der Menschen eine viel kleinere Rolle spielt. Für Deutschland mit seiner Mittelstands- und Bargeldkultur ist ein abrupter Wechsel in eine komplett bargeldlose Gesellschaft weder geplant noch wahrscheinlich. Realistischer ist ein Nebeneinander – mit immer mehr digitalem Komfort. Allerdings wünschen sich immer mehr Menschen bequeme, sichere und digitale Zahlungsmethoden. Ohne dabei auf Bargeld verzichten zu müssen.
Das sagen Bundesregierung, EZB und Bundesbank
Die Botschaft lautet seit Jahren: Bargeld bleibt. Die Bundesbank steht für eine verlässliche Bargeldversorgung; die Europäische Zentralbank (EZB) bekennt sich zu Bargeld als gesetzlichem Zahlungsmittel. Auf EU-Ebene wird zudem daran gearbeitet, den Zugang zu Bargeld (Automaten, Bankfilialen, Supermärkte, Tankstellen) und seine Akzeptanz in der Fläche zu sichern. Neben politischem Willen hat der Erhalt von Bargeld auch praktische Gründe: Die breite Akzeptanz von Bargeld bedeutet auch Teilhabe, denn nicht jede Bürgerin und jeder Bürger hat ein Smartphone oder ein Konto; Bargeld spielt für viele in der Krisenvorsorge eine Rolle; und es bedeutet für viele die Freiheit, ohne Datenspur zahlen zu können. Diese Ziele genießen hohen Schutz.
WERO – in Echtzeit Geld senden und empfangen
Wero ist ein europäischer und mobil verwendbarer Zahlungsdienst der European Payments Initiative (EPI) und gilt als Nachfolger des deutschen Zahlungsdienstes Giropay. Beteiligt sind in Deutschland die Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die Deutsche Bank sowie die ING. Das Kunstwort setzt sich zusammen aus englisch we ‚wir‘ und Euro.
Wero macht es einfach, Geld an Freunde und Familie zu senden und von ihnen zu empfangen, direkt von Konto zu Konto, in weniger als 10 Sekunden. Es ist nicht nötig, lange IBANs oder Kartennummern einzugeben – alles, was man braucht, ist eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse. Wero ist bereits in Belgien, Frankreich und Deutschland verfügbar, weitere Länder folgen bald. Wero ist ganz unkompliziert Teil unserer VR-Banking-App. Als europäische Alternative zu Pay-Pal verpflichtet es sich, alle persönlichen und finanziellen Informationen sicher zu halten. Der Service erfüllt hohe europäische Regierungs- und Bankstandards.
Der digitale Euro: Was kommt da auf uns zu?
Digitale Methoden boomen – kontaktlos mit Karte, Smartphone-Wallet oder Online-Bezahlverfahren geht es besonders schnell und bequem. Händler profitieren dabei von effizienteren Prozessen. Aber digitale Zahlungswege allein sind noch kein digitaler Euro. Der ist als digitales Zentralbankgeld erst in der Planung und soll eine Art Bargeld in elektronischer Form sein, ausgegeben vom Eurosystem. Er soll über Banken und Zahlungsdienstleister in den Alltag kommen, ähnlich wie heute Kartenzahlungen. Der digitale Euro würde zusätzliche Wahlfreiheit bieten, soll die Souveränität Europas im Zahlungsverkehr stärken und hohe Privatsphäre-Standards mit sich bringen. Die Einführung ist für 2028/29 geplant.
Das Guthaben von digitalen Euro wäre genau wie heute das Bargeld eine Forderung an die Zentralbank, nicht an eine Geschäftsbank oder einen Zahlungsdienst, und somit vollkommen risikofrei. Außerdem könnte es im Unterschied zu bisherigen digitalen Zahlungsmitteln für kleinere Beträge auch offline nutzbar sein und würde damit das Gefühl bei der Zahlung mit Bargeld in ein digitales Gerät übertragen.
Der Blick nach vorn: Wie wir zahlen werden.
Realistisch sind viele unterschiedliche Zahlungsmethoden parallel: Bargeld bleibt verfügbar, kommt aber im Alltag seltener vor; Karten- und App-Zahlungen dominieren, unterstützt von einem digitalen Euro als zusätzlicher, besonders privater und robuster Option – vor allem für Alltagsbeträge und Offline-Fälle. Das bedeutet: höchste Flexibilität, bessere Kostenkontrolle, mehr Resilienz.
Banken werden in diesem Szenario zum Navigator: Wir halten Bargeldwege offen, sorgen für eine stabile digitale Infrastruktur, erklären neue Produkte verständlich und helfen beim individuell passenden Mix – ob für die Reise, den Familienhaushalt oder für Unternehmen.
Bargeld bleibt, aber es kommen gute Alternativen hinzu. Wir als Volksbank Schermbeck sehen unsere Aufgabe darin, alle Zahlungswege zu ermöglichen: sicheres Bargeld und bequeme digitale Alternativen – immer mit einer Beraterin oder einem Berater an Ihrer Seite. Wir nehmen uns Zeit und entwickeln mit Ihnen Ihren maßgeschneiderten Mix – heute und in Zukunft.
Disclaimer
Dieser Blog wird verantwortlich betrieben von der Volksbank Schermbeck. Informationen auf diesen Internet-Seiten sind Informationen von Mitarbeitenden aus der Volksbank Schermbeck. Sie richten sich nur an Personen, die ihren dauerhaften Wohnsitz / Geschäftssitz in Deutschland haben. Sie richten sich ausdrücklich nicht an US-Personen und Personen mit Wohnsitz in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Alle auf diesen Internet-Seiten enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers der Dokumente und stimmen nicht notwendigerweise überein mit denen der Volksbank Schermbeck und den Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Die Volksbank Schermbeck gibt keine Gewährleistungen oder Zusicherungen hinsichtlich der Vollständigkeit und Richtigkeit der Informationen oder Meinungen auf diesen Internet-Seiten ab. Die Volksbank Schermbeck übernimmt keine Haftung für Verluste, die durch die Verwendung dieser Informationen verursacht werden oder damit in Zusammenhang stehen. Die auf diesen Internet-Seiten zur Verfügung gestellten Informationen stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung zum Erwerb von Finanzinstrumenten dar. Es handelt sich auch nicht um Finanzanalysen. Die auf diesen Internet-Seiten der Volksbank Schermbeck bereitgestellten Informationen können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Kredit- bzw. Investitionsentscheidung sollte auf keinen Fall auf der Grundlage dieser Informationen erfolgen. Bitte beachten Sie die Angaben zum Stand der Informationen. Die Informationen können durch aktuelle Entwicklungen überholt sein, ohne dass die bereitgehaltenen Informationen geändert wurden. Bei diesem Blog handelt es sich um eine Anwendung, die einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und Erneuerung unterliegt. Die Volksbank Schermbeck ist deshalb jederzeit berechtigt, nach eigenem Ermessen Ausrichtung und Struktur der Anwendung zu ändern und insbesondere Inhalte hinzuzufügen, zu modifizieren oder zu entfernen.
Nutzungsrecht an den Inhalten
Die Webseiten, ihre Programmierung, Inhalte, Gestaltung und Struktur unterliegen urheber-, marken- und wettbewerbsrechtlichen Schutzrechten. Urheberrechtshinweise und Markenbezeichnungen dürfen weder verändert noch beseitigt werden. Unsere Webseiten, das Layout unserer Webseiten, ihre Inhalte (Texte, Bilder, Programme, Dokumente) dürfen weder ganz noch teilweise vervielfältigt, verbreitet, online zugänglich gemacht oder in sonstiger Weise veröffentlicht werden.
Dokumente/Informationen
Die Volksbank Schermbeck prüft und aktualisiert die Dokumente/Informationen auf ihren Webseiten ständig. Trotz aller Sorgfalt können sich die Daten inzwischen verändert haben. Eine zeitlich aktuelle und unverzögerte Meldung von Dokumenten/Informationen, beispielsweise von Finanzdaten und Unternehmensmeldungen, kann durch die Volksbank Schermbeck nicht gewährleistet werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen/Dokumente kann daher nicht übernommen werden. Dies gilt nicht, wenn die Volksbank Schermbeck vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt hat oder eine Haftungsbeschränkung gesetzlich ausgeschlossen ist, Die Dokumente/Informationen werden von der Volksbank Schermbeck selbst erstellt, den Datenlieferanten sowie aus öffentlich zugänglichen Quellen bezogen, welche die Volksbank Schermbeck für zuverlässig erachtet. Die abgebildeten Grafiken werden ebenfalls von den Datenlieferanten bezogen.
Keine Beratung/Anlageempfehlung
Die auf den Internet-Seiten der Volksbank Schermbeck zur Verfügung gestellten Informationen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Handlungsempfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes sowie auch keine Empfehlung zu einer Kreditaufnahme/-rückführung dar. Die hier bereitgestellten Dokumente/Informationen können weder ein individuelles Beratungsgespräch noch die Beurteilung der individuellen Verhältnisse durch einen Anlageberater, Finanzierungsspezialisten, einen Steuerberater oder einen Rechtsanwalt ersetzen. Eine Investitionsentscheidung bzgl. irgendwelcher Wertpapiere, Terminkontrakte, sonstiger Finanzinstrumente oder ein Finanzierungsentschluss hinsichtlich einer Kreditaufnahme sollte auf Grundlage eines Beratungsgespräches sowie ggf. der Prospektdokumentation oder eines Informationsmemorandums erfolgen.
Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren oder Finanzinstrumenten, insbesondere zu den verbindlichen Bedingungen, Risiken sowie Angaben zur Emittentin können dem jeweiligen Prospekt entnommen werden.
Bitte beachten Sie die Angaben zum Stand der Dokumente/Informationen. Die Dokumente/Informationen können durch aktuelle Entwicklungen überholt sein, ohne dass die bereitgestellten Dokumente/Informationen im Rahmen der laufenden Überprüfung bereits geändert wurden. Kurs-/Zinsentwicklungen der Vergangenheit bieten zudem keinen verlässlichen Indikator für zukünftige Ergebnisse und können sich aufgrund verschiedenster Faktoren jederzeit ändern.
Datenschutz
Sofern Sie uns persönliche Daten mitteilen, werden wir diese mit banküblicher Sorgfalt und entsprechend der datenschutzrechtlichen Bestimmungen behandeln.
Hinweise zum Datenschutz in der Volksbank Schermbeck finden Sie hier.
Links
Links auf Seiten, Unterseiten und Unterverzeichnissen (Deep-Links) sind nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung der Volksbank Schermbeck zulässig.
Den Inhalt fremder Webseiten, auf die aus den Webseiten der Volksbank Schermbeck heraus verwiesen wird, macht sich die Volksbank Schermbeck nicht zu eigen. Sie kann keine Verantwortung für den Inhalt der verlinkten Seiten übernehmen, insbesondere nicht für Änderungen der Seiten nach dem Setzen des Links. Sie übernimmt auch keine Haftung für die Art und Weise der Verwendung der Daten auf anderen Webseiten, insbesondere betreffend die Nutzung der Kunden-/Nutzerinformationen.
Frames
Die Einbindung von Volksbank Schermbeck Webseiten in eine Rahmenstruktur (Frames) ist nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung der Volksbank Schermbeck zulässig.